Alles Wissenswerte über den Saitling

Saitling

Der Saitling ist der hochwertigste und zarteste Naturdarm auf dem Markt. Er stammt vom Schaf und gibt der Wurst ihre typische Form. Die Wurstpelle hat zudem noch viele weitere Vorteile.

Das Wichtigste in Kürze

  • 50% der Wurstwarenhersteller verwenden für die Wurstpelle einen Naturdarm
  • der Saitling ist ein Naturdarm, der vom Schaf stammt
  • er findet seinen Einsatz besonders bei feinen und dünnen Würstchen
  • durch den Saitling werden die Würstchen zart, knackig und frisch

Deutschland ist das Land oder besser gesagt das Paradies der Würste. Wurstwaren, Würstchen und Bratwürste aller Art sind in kaum einem Land so beliebt wie hierzulande. Und kaum ein anderes Land ist so bekannt für seine Wurstspezialitäten wie Deutschland. Die Wurst ist fest in der deutschen Tradition verankert und genießt auch außerhalb der Landesgrenzen einen guten Ruf. Ob Rostbratwurst, Wiener Würstchen, Weißwurst oder Bratwurst, in unterschiedlichen Regionen finden sich verschiedenste leckere Wurstspezialitäten.

Dabei gibt es große Unterschiede in der Herstellung, den Rezepturen und natürlich auch im Geschmack. Seit Jahrzehnten hüten Wursthersteller die traditionelle Herstellung ihrer Würste wie ein Schatz. Eine Gemeinsamkeit findet sich allerdings bei allen noch so verschiedenen Würsten und Würstchen: die Hülle, die sie umgibt. Nicht immer ist man sich sicher, ob man die Wursthülle mitessen kann oder nicht. Und woraus besteht die Wurstpelle eigentlich und wie wird sie hergestellt? Wenn Sie sich das schon immer gefragt haben werden Sie in diesem Artikel Klarheit finden.

Was ist ein Saitling?

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Der Saitling wird im Volksmund auch Wurstpelle oder Wursthülle genannt. Der feine Naturdarm, durch den einige, besonders feine Würste zusammengehalten werden nennt man Saitling. Der Saitling stammt aus dem Darm des Schafes und zählt zu den hochwertigsten und zartesten unter den Naturdärmen. Der Name bezeichnet den Darmabschnitt des engen Darms beziehungsweise den Kranzdarms des Schafes. Saitlinge gibt es in verschiedenen Arten und Größen. Die unterschiedlichen Darmabschnitte des Schafes werden außerdem für unterschiedliche Zwecke oder besser gesagt für unterschiedliche Wurstarten genutzt.

Wieso haben Würste einen Saitling?

Dank des Naturdarms oder dank des Saitlings, wird die Fleischmasse der Würstchen und Würste in Form gebracht und auch in Form gehalten. Der Saitling umgibt die feine Fleischmasse außerdem wie eine schützende Hülle im Produktionsverlauf der Würstchen. Dank des Naturdarms werden die Wurstwaren haltbar gemacht und zudem noch vor Keimen und anderen Schädlingen geschützt. Im Saitling können Würste getrocknet und geräuchert werden, ohne dass Sie ihr eigenes Aroma verlieren, sondern im Gegenzug noch an Eigenaroma dazu gewinnen. Schließlich sorgt der Saitling außerdem dafür, dass Würstchen knackig und frisch sind und auch so bleiben.

Woraus besteht ein Saitling?

Der Saitling, der aus dem Darm des Schafes gewonnen wird, besteht hauptsächlich aus Kollagen, einem Protein, dass das Bindegewebe zusammenhält. Der Verzehr dieses Proteins ist unbedenklich und hat keinen gesundheitlichen Einfluss.

Welche gängigen Arten und Größen gibt es?

Der Schafsaitling mit einem Kaliber von 17-20 wird für Wurstsorten wie Kabanossi und Nürnberger Bratwürste verwendet.
Ein Schafsaitling vom Kaliber 20-26 hingegen eignet sich bestens für Frankfurter, Debreziner oder Bratwürste.

Bei welchen Wurstsorten wird ein Saitling verwendet?

Dünne Bühwurstsorten, bei denen Sie üblicherweise den Darm mitessen, verwenden einen Saitling also den zarten Darmabschnitt des Kranzdarms. Beispiele für Brühwustsorten, die normalerweise durch einen Saitling zusammengehalten werden sind: Nürnberger Rostbratwurst, Frankfurter und Wiener Würstchen und Pfefferbeißer. Der Darm des Schafes ist besonders zart und beim Essen kaum zu spüren. Die Würstchen sind fein und knackig, dank des Saitlings.
Der letzte Darmabschnitt, der auch Fettende genannt wird, findet sich in der Verwendung für die Hülle von Leber- und Blutwurst wieder. Größere Würstchen und Würste stecken üblicherweise in einem Rinderdarm. Schweinedärmen werden zum Beispiel bei Grill- oder Bratwürste, Weißwürste, Bockwürste oder Salami verwendet.

Wie werden Saitlinge hergestellt?

Nach der Schlachtung der Schafe werden die Därme zunächst umgestülpt, um sie mit Wasser zu reinigen. Danach werden die Muskelschicht und die überflüssige Schleimhaut entfernt und die Därme werden aufgebrüht. Anschließend werden die Därme je nach Größe und Länge sortiert und zur längeren Haltbarkeit mit Salz behandelt. Die Konservierung des Darmes mit Salz erfolgt entweder durch das Einlegen in eine Salzlake oder durch das Salzen der trockenen Därme.

Wie werden Saitlinge befüllt?

Mit Hilfe einer Wurstfüllmaschine werden die Würste in ihre typische Form gebracht. Die Wurstfüllmaschine besteht aus einem Tank, einem Füllrohr, einer Kurbel oder einer elektrischen Presse. In dem Tank wird die Fleischmasse gefüllt die dann manuell oder elektrisch durch das Füllrohr in den Naturdarm gepresst wird.

FAQ: Saitling

Kann man den Saitling mitessen?

Den Naturdarm vom Schaf, der sich auch Saitling nennt, kann man bedenkenlos verzehren. Durch seine zarte und dünne Beschaffenheit ist der Saitling für die meisten Konsumenten beim Verzehr nicht spürbar und auch im Geschmack nicht zu bemerken.

Kann man Saitlinge und Wurst im Saitling einfrieren?

Saitlinge und Würste im Saitling können unkompliziert und ohne Bedenken eingefroren werden. Nach dem Auftauen sollten sie allerdings direkt und restlos verzehrt werden und nicht noch einmal eingefroren werden.

Gibt es vegetarische Saitlinge?

Als vegetarische Alternative für Saitlinge, die aus einem tierischem Naturdarm gewonnen werden gibt es Kunststoffdärme. Diese sind vegetarisch, da sie aus einem künstlichem Stoff hergestellt werden, allerdings können sie nicht mitgegessen werden. Wursthersteller haben daher essbare Alternativen für Vegetarier gefunden. So gibt es mittlerweile vegetarische Wurstpellen, die zum Beispiel aus Meeresalgen hergestellt werden und bedenkenlos verzehrt werden können.

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Was ist der Vorteil eines Naturdarms gegenüber eines Kunststoffdarms?

Ein Naturdarm wie der Saitling, der aus dem Darm des Schafes gewonnen wird, hat klare Vorteile, gegenüber einem Kunststoffdarm. Was klar auf der Hand liegt ist natürlich die Verzehrbarkeit, denn der Kunststoffdarm kann nicht mitgegessen werden. Außerdem ist der Naturdarm im Wesentlichen um einiges besser geeignet für die Konservierung der Würste. Außerdem punktet er auch beim Trocknen und Räuchern der Würste. Da der Naturdarm äußerst luftdurchlässig ist, behalten die Würste ihr eigenes Aroma oder können das Eigenaroma sogar noch besser entfalten als in einem Kunstdarm. In der deutschen Wurstindustrie sind Naturdärme wie der Saitling daher sehr beliebt.

Woher stammen die Naturdärme?

Die Naturdärme stammen häufig aus China, allerdings mit zunehmender Zahl auch aus dem orientalischem Raum wie zum Beispiel aus der Türkei.

Wozu werden Saitlinge sonst noch genutzt?

Nicht nur in der Wurstproduktion finden die Saitlinge eine Verwendung. Auch Instrumentenbauer nutzen die Naturdärme von Schafen zum Bauen von Instrumenten. So dienen die zarten Naturdärme der Schafe als Saiten für Zupf- oder Streichinstrumente.

Bild: @ depositphotos.com / movingmoment

Theo